Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten
Hochwasser kann in unterschiedlichem Ausmaß auftreten. Kleinere Hochwasser mit geringen Überschwemmungen ereignen sich öfter als große Hochwasserkatastrophen, bei denen weite Landstriche überflutet sein können. Die Wasserwirtschaftsverwaltung hat ausgerechnet, wie häufig im Durchschnitt bestimmte Wasserstände auftreten (Wiederkehrintervalle) und wie weit das Wasser dann ausufert. Diese Informationen sind in Hochwassergefahrenkarten dargestellt.
BITTE BEACHTEN: Bei den neuen Daten zur Ahr handelt es sich um vorläufige Daten!
Hochwassergefahrenkarten enthalten Angaben über
- die räumliche Ausdehnung der Überflutungen bei Hochwasserereignissen mit unterschiedlichen Wiederkehrintervallen, auch beim Versagen von Deichen und Mauern;
- die Lage von Hochwasserschutzeinrichtungen;
- die Wassertiefen bei Überflutung.
Für die Bewohner der gefährdeten Gebiete lässt sich aus den Karten ablesen, ob das eigene Grundstück überflutet werden kann und wie hoch das Wasser dann steht (abgestufte Blautöne), und zwar bei häufigen, mittleren und seltenen Hochwasserereignissen. Ein häufiges Hochwasserereignis tritt statistisch gesehen einmal in zehn Jahren auf – man spricht auch von einem 10-jährlichen Ereignis oder HQ10. Ein mittleres Ereignis tritt statistisch gesehen einmal in 100 Jahren auf, ein seltenes einmal in 500 bis 1000 Jahren. Dass auch die seltenen Ereignisse auftreten können, zeigen die Hochwasserereignisse der Jahre 2002 und 2013 in Ostdeutschland.
Auch die Bevölkerung in geschützten Gebieten – hinter Deichen, Mauern und mobilen Schutzwänden – ist gefährdet, nämlich dann, wenn ein Hochwasser auftritt, für das die Schutzeinrichtung nicht ausgelegt ist. Tritt zum Beispiel an einer Schutzmauer, die für den Schutz gegen häufige Ereignisse gebaut wurde, ein seltenes Ereignis auf, wird die Mauer überströmt und die dahinter liegenden Bereiche so überflutet, als gäbe es keinen Schutz. Auch wenn ein Deich bricht, findet eine ungebremste Überflutung statt. Die betroffenen Bereiche sind in den Gefahrenkarten in Gelb- und Rottönen markiert. Bewohner dieser Gebiete sollten überlegen, wie sie sich bei einer solch unvorhersehbaren Überflutung verhalten bzw. ihr Gebäude vor Schäden schützen können und wie nicht zu verhindernde Schäden ausgeglichen werden können. Der Abschluss einer Elementarschadenversicherung kann helfen, die hohen Schäden finanziell aufzufangen.
Die Hochwassergefahrenkarten zeigen die oberflächliche Überflutung bei Hochwasser, sie machen jedoch keine Aussagen über die Verhältnisse im Untergrund. In Ortschaften kann sich das Hochwasser über die Kanalisation in größere unterirdische Bereiche ausweiten. Dazu kommt: Je nach Beschaffenheit des Bodens (und gegebenenfalls der Schutzeinrichtung) steigt mit dem Flusspegel auch das Grundwasser deutlich an – zwar verzögert, aber auch noch in einiger Entfernung zum Gewässer – und kann tiefliegende Räume fluten.
Weitrere Informationen zu den Hochwassergefahrenkarten finden Sie hier.
Die Hochwasserrisikokarten, die die gleichen Szenarien – häufiges, mittleres, seltenes Hochwasser – darstellen, enthalten weitere Angaben: In den jeweils überschwemmten Flächen wird angegeben, welche Nutzungsart vorliegt, wie viele Einwohner ungefähr betroffen sind und wo Industriebetriebe liegen, die Umweltgefährdungen verursachen können.
Weitere Informationen zu den Hochwasserrisikokarten finden Sie ebenfalls hier.